Die Initiative
Es tut sich etwas in der deutschen Chemie- und Life Science-Start-up-Szene. Und das ist wichtig, denn Start-ups sind Treiber der Innovation: Chemie-Start-ups entwickeln neue Materialien und Technologien, die z.B. für die Energiewende dringend benötigt werden, oder sie bringen die Digitalisierung in die Prozessindustrie. Life Science-Start-ups entdecken neue Diagnose- oder Behandlungsverfahren für die Medizin oder treiben durch Datenbanken und Plattformmodelle die digitale Forschung voran. Auch neue Geschäftsmodelle, die Partnerschaften entlang der F&E- oder Wertschöpfungskette ermöglichen, treiben den Fortschritt in der Chemie und den Life Sciences voran.
Beim CHEManager Innovation Pitch erhalten Gründer:innen, Jungunternehmer:innen und Start-Ups aus der Branche die Möglichkeit, ihre Idee, bzw. ihr neu gegründetes Unternehmen einer breiten Expertenleserschaft zu präsentieren und so neue Kontakte mit potenziellen Investoren, Entwicklungspartnern und Kunden zu knüpfen.
Der Wettbewerb
Der CHEManager Innovation Pitch ist nicht nur eine Präsentationsplattform für Start-ups in den monatlichen Printausgaben des CHEManager und auf dieser Plattform, sondern auch ein Wettbewerb. Denn unter den jährlich 12 Start-ups, die es in den CHEManager Innovation Pitch schaffen, wählt eine Jury aus Experten von mit der Chemie- und Life Science-Branche verbundenen Organisationen und Unternehmen einen Jahressieger aus.
Präsentiert Euer Start-up
Als etablierte Kommunikations- und Informationsplattform bietet CHEManager Start-ups Zugang zu potenziellen Partnern und Investoren und schafft durch das Netzwerk eine breite Präsenz in der Öffentlichkeit. Ihr seid Unternehmensgründer:in und habt ein Start-up in der Chemie- und Life Science-Branche gegründet? Dann bewerbt Euch bei uns und präsentiert Euer Konzept im Rahmen des CHEManager Innovation Pitch:
chemanager@wiley.com | +49 (0)6201 606 522.
Re.solution: Nachhaltiges Textilrecycling
Jährlich werden rund 70 Mio. t Polyesterfasern aus fossilen Rohstoffen für Kleidung, Heim- und technische Textilien produziert. Die meisten dieser Textilien bestehen aus Mischmaterialien und landen nach ihrer Nutzungsdauer entweder auf Deponien oder werden verbrannt, da wirtschaftliche Optionen zur Verwertung fehlen. Um eine skalierbare Alternative zu schaffen, hat das Team von Re.solution einen chemischen Recyclingprozess für polyesterhaltige Textilien entwickelt. Re.solution wurde 2023 als Start-up-Projekt an der RWTH Aachen gegründet.
Business Idea
Textil-zu-Textil-Recycling
Nach Angaben der EU-Kommission endet weltweit jede Sekunde eine Lastwagenladung Alttextilien auf der Deponie oder in der Verbrennungsanlage. Re.solution hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine zirkuläre Wertschöpfungskette für recyceltes Polyester aus Textilabfällen zu etablieren.
Herkömmliche Recyclingtechnologien stehen vor Herausforderungen bei der Rückgewinnung von Fasermischungen, der Wirtschaftlichkeit des Prozesses und der Produktqualität. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat das Aachener Start-up eine chemische Recyclingtechnologie für polyesterhaltige Textilien entwickelt, die ein hochwertiges Textil-zu-Textil-Recycling ermöglicht.
Mit einem wasserbasierten Hydrolyseverfahren zerlegt das Team Polyesterfasern effizient in ihre Grundbestandteile und nutzt einen elektrochemischen Prozess, um die Monomere Terephthalsäure und Ethylenglykol nachhaltig aufzureinigen. Das Verfahren von Re.solution recycelt sowohl Chemikalien als auch Wasser innerhalb des Prozesses, sodass der Verbrauch an Chemikalien und Frischwasser reduziert und die Wirtschaftlichkeit verbessert wird.
Lesen Sie das ausführliche Interview und weitere Facts über Re.solution auf CHEManager.com.
CHEManager: Wer steckt hinter Re.solution und was hat Sie zur Gründung eines Start-ups bewogen?
Amrei Becker: Re.solution besteht aus den beiden Verfahrenstechnikern Marcel Gausmann und Christian Kocks, unserem Betriebswirt Hendrik Winckler, und mir, Amrei Becker, Textiltechnikerin. Zum ersten Mal getroffen haben wir uns bei einem Storytelling Workshop für Doktoranden an der RWTH Aachen. Wir haben schnell festgestellt, dass sich einige Herausforderungen in der Textilindustrie, wie zum Beispiel das Recycling von Mischmaterialien, mit Entwicklungen aus der Verfahrenstechnik lösen lassen.
Marcel Gausmann: Nach ersten Laborversuchen und einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben wir gemerkt, dass das chemische Recycling von Polyestertextilien mittels Hydrolyse, kombiniert mit einer elektrochemischen Aufarbeitung, wirtschaftliches Potenzial hat. Um diese Innovation von der Universität in die Industrie zu bringen, war relativ schnell klar: Wir wollen gründen!
Was unterscheidet Ihren Prozess von anderen Recyclingverfahren?
M. Gausmann: Das Hydrolyseverfahren ist wasserbasiert und damit ideal geeignet, um Mischtextilien zum Beispiel aus Polyester und Baumwolle zu verarbeiten. Die Lösungsmittelverluste zum Beispiel durch Restfeuchte in den Baumwollfasern stellen bei vielen chemischen Recyclingverfahren ein Problem dar. Das ist bei Hydrolyseverfahren weniger problematisch – nasse Wäsche zu trocknen ist ja nicht schwer. Wir haben darüber hinaus ein patentiertes Verfahren zur elektrochemischen Aufreinigung der Terephthalsäure entwickelt, bei dem die ungewollte Herstellung von Salzabfällen vermieden werden kann.
Elevator Pitch
Meilensteine und Roadmap
Re.solution wurde 2023 als Start-up an der RWTH Aachen gegründet. Die grundlegende Idee entstand aus einer Zusammenarbeit der Aachener Verfahrenstechnik (AVT) und des Instituts für Textiltechnik (ITA).
Meilensteine
2021
2022
2023
2024
Roadmap
2025
2026
2027
Lesen Sie das ausführliche Interview und weitere Facts über Re.solution auf CHEManager.com.
Innovation Pitch 2024
Dezember
Re.solution: Nachhaltiges Textilrecycling
November
Cynio: Spezialisocyanate für neue Produkte
Oktober
Vienna Textile Lab: Farben für die Zukunft
September
Quantro Therapeutics: Bahnbrechende Innovationen für die Arzneimittelforschung
August
Carbmee: Automatisierte Carbon-Management-Lösung
Juli
Amensio: Mikrosensorik zur effektiveren Prozessentwicklung
Juni
Tide Ocean: Mehr als nur ein Material
Mai
BioThrust: Bioreaktor für skalierbare Zellproduktion
April
XEMX Werkstoffe für die Elektrochemie
März
EnaDyne: Der Tesla für die Chemie
Februar
CAMM Solutions: Lösung für das Problem der Plastikverschmutzung
Januar
Cell2Green: Neue Verpackungslösungen aus Cellulose
Innovation Pitch 2023
Eine Expertenjury hat Ende Januar unter allen 22 Start-ups aus fünf Ländern, die 2023 die Chance erhielten, sich im Rahmen der CHEManager Innovation Pitch-Initiative vorzustellen, drei Sieger bestimmt. Ermittelt wurde je ein Gewinner in den Kategorien “Value to Sustainability”, “Value to Society” und “Value to Industry”.
Die Preisträger sind:
Hier findet Ihr alle weiteren Start-ups, die wir in CHEManager und CHEManager International vorgestellt haben.
Award bei den Investor Days Thüringen
Gewinner des Sonderpreises beim From-Lab-To-Market-Wettbewerb von Chemstars
Markterkundungsreise in Vietnam und Japan
Möchten Sie Ihr Start-up über den CHEManager Innovation Pitch präsentieren oder diese Initiative als Sponsor begleiten? Schreiben Sie uns: